Kos, die Insel von Hippokrates

Er spielt in Kos-Stadt bis heute eine bedeutende Rolle: Hippokrates, Vater der modernen Medizin, der hier von 460 bis 377 v. Chr. lebte und wirkte, ist omnipräsent. Beeindruckend die Zeremonien auf dem Asklepion, bedeutendsten Heilzentrum der Antike, wo sich heute alljährlich Ärzte aus aller Welt ihm zu Ehren zusammenkommen, rührend die uralte Platane in der Innenstadt, in deren Schatten große Wissenschaftler gesessen haben soll, gehört zu den Anziehungspunkten der Hauptstadt der drittgrößten Insel des Dodekanes, die  mit einem überreichlichen Angebot herrlicher Landschaften, Strände und antiker Monumente Urlauber fasziniert.

Kos-Stadt liegt am Nordende der 290 Quadratkilometer großen, herrlich grünen Insel. Die Stadt ist umgeben von unbezwingbaren Mauern, ausgestattet mit einem sicheren Hafen, zu dem heute die modernste Marina der Ägäis gehört. Entlang der Küste an beiden Seiten von Kos Stadt erstrecken sich unendlich lange Sandstrände, die zu den schönsten der gesamten griechischen Inselwelt zählen - mit perfekter Urlaubsinfrastruktur und luxuriösen Hotelkomplexen. Wer Wert auf erstklassig gepflegte Strände, sauberes Wasser, ein breites Wassersportangebot sowie gute Hotels und Unterhaltungsmöglichkeiten legt, ist auf Kos richtig.

Doch Kos-Stadt bietet noch mehr - ihre multikulturelle Vergangenheit ist überall sichtbar und spürbar. Die Burgen, Festungen und Moscheen aus unterschiedlichsten Zeiten und Kulturen sind Touristenattraktionen. Die abwechslungsreiche Innenstadt mit gemütlichen griechischen Straßencafes ebenso. Das quirlige Leben wird ergänzt durch herrliche Plätze und Parks zum Ausruhen. Hauptattraktion von Kos-Stadt ist und bleibt der verblüffende Blick in die Geschichte: Das ganze Stadtzentrum gleicht einem archäologischen Freilichtmuseum, Ausgrabungen lassen die antike Metropole deutlich erkennen mit ganzen Straßenzügen, Tempeln, Opferaltären, Werkstätten und dem antiken Gymnasium.

Verlässt man die Stadt Richtung Nordküste, ist man schnell wieder am Strand. Kilometerlang zieht er sich an den Orten Tigaki, Marmari und Mastichari entlang, die deshalb Anziehungspunkte für Wassersportler sind. Schulen für Wasserski, Katamaran-Segeln und Paragliding stehen bereit. So entwickelt sich quirliges Strandleben vor einer klassischen Kulisse. Entlang der beliebten Strände hat sich eine lockere landestypische Bebauung erhalten, private Pensionen und Apartmenthäuser bestimmen das Bild, keines der großen Luxushotels ist in die Höhe gebaut

Kos hat Strände für jeden Geschmack: von der windgeschützten Bucht, in der in auch in der Hochsaison fast allein ist, bis Stränden mit Beach Bars und Sportangebote jeder Art. Besonders einsame Strandabschnitte bietet die Halbinsel Kefalos: Paradise Beach, Camel Beach und Sunny Beach gehören den schönsten Plätzen, die man sich als Ruhe suchender Badeurlauber vorstellen kann. Idealer Ausgangspunkt für Surfer und Taucher ist auch der traumhafte Strand von Agios Stefas bei Kefalos. Sein besonderer Reiz: Der Küste dicht vorgelagert ist die winzige Insel Kastri mit einem einzigen Gebäude darauf, der himmelblau angemalten Agios-Nilkolaos-Kapelle - ein Postkartenmotiv der Extraklasse. Die sauberen Strände und das klare Wasser sind ein Hinweis darauf: Umwelt- und Naturschutz spielen auf Kos eine besondere Rolle. Die Insel war die erste der Ägäis, die mit EU-Hilfe eine biologische Kläranlage errichtete (1991). Die ausgedehnten Naturschutzgebiete sind ebenfalls beispielhaft. Die beiden bedeutendsten sind die Lagune von Aliki und das Feuchtbiotop bei Psalidi, Rückzugsgebiete für seltene Vögel und Wassertierarten. Reiher und Flamingos leben hier.

Ein Paradies für Radfahrer

Diese herrliche Natur von Kos kann man auf ziemlich ungewöhnliche Weise erleben. Die gut ausgebauten, weit verzweigten Fahrradwege sind einzigartig auf den griechischen Inseln. Auch Wandern hat hier eine lange Tradition: Das Dideos-Gebirge im Südosten bietet herrliche Naturerlebnisse ebenso wie die Bergwelt im Norden mit ihren Bergdörfern Pili, Zia und Lagoudi, Ruinen von Kreuzritter-Burgen, versteckt gelegene frühchristliche Basiliken.

Überall laden stimmungsvolle Tavernen zur Rast ein. Zu einem Glas erfrischendem  Kanellada sind die Domatilki (eingelegte Tomaten) oder der in Rotwein zubereitete Ziegenkäse ein Genuss. Gastfreundschaft spielt auf Kos eine große Rolle, die Insel ist multikulturell geprägt. Wer von Kos-Stadt zur Ausgrabungsstätte Aslkepion fährt, kommt durch das Dorf Plantini, das einzige auf den griechischen Inseln, in dem türkischstämmige Muslime mit christlichen Griechen zusammenleben. Einzigartig auch der jüdische und der muslimische Friedhof mit uralten Grabsteinen aus osmanischer Zeit.